„Wenn Antisemitismus aus Worten spricht.“

Ein Seminar zu Sprache und Kommunikation

Sprache ist Ausdruck unserer Wirklichkeit; sie bewirkt Gedanken und Gefühle und zieht Verhalten nach sich. Es ist evident, dass etliche Sprachwendungen und Kommunikationsformen antisemitisch und diskriminierend sind. Dennoch werden sie, trotz Einwänden vonseiten der Betroffenen, vehement verteidigt oder gar mit Absicht eingesetzt. Antisemitismus beginnt bereits bei Verallgemeinerungen, Exotisierung und der Verwendung historisch beschädigter Bezeichnungen. Antisemitische Sprache war immer schon die Vorstufe tätlicher und struktureller Gewalt gegen Jüdinnen und Juden. Nichtsdestotrotz ist die Debatte um die Struktur und Wirkung antisemitischer Sprache relativ neu. Für die Ausdifferenzierung und Weiterentwicklung der Bildungsarbeit zu Antisemitismus sind sowohl eine tiefergehende theoretische Analyse als auch die Bewusstmachung für die Implikationen sprachlicher Gewalt dringend erforderlich.