Umgang mit Antisemitismus im Kontext der Polizei in Thüringen

Umgang mit Antisemitismus durch Polizeibeamt*innen und Polizist*innen in Ausbildung in Thüringen

Umgang mit Antisemitismus im Kontext der Polizei in Thüringen

Im Jahr 2023 startet das Forschungsprojekt „Umgang mit Antisemitismus im Kontext der Polizei in Thüringen“. Unter Leitung von Marina Chernivsky sowie Prof. Dr. Friederike Lorenz-Sinai von der Fachhochschule Potsdam und wissenschaftlicher Mitarbeit von Leonie Nanzka wird die Studie am Forschungsbereich des Kompetenzzentrums für antisemitismuskritische Bildung und Forschung in Kooperation mit der FH Potsdam umgesetzt. Die Studie wird durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ und durch den Landespräventionsrat Thüringen gefördert. 

Forschungsteam: 
Marina Chernivsky (Kompetenzzentrum), Sophie Sharon Döhlert (Kompetenzzentrum) und Prof. Dr. Friederike Lorenz-Sinai (FH Potsdam), Leonie Nanzka (FH Potsdam, Kompetenzzentrum) 

Kurzbeschreibung:
Polizei und Sicherheitsbehörden sind wichtige Akteure in der Gefahrenabwehr, Bewahrung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung. Im Kontext von Antisemitismus kommt den Sicherheits- und Strafverfolgungsbehörden, vor allem bei der Gefahrenabwehr, aber auch bei Repression und Prävention eine zentrale Rolle zu. Dabei stellt sich die Frage, wie Polizeibeamt*innen Antisemitismus wahrnehmen, deuten und einordnen. Die institutionellen Praktiken im Umgang mit Antisemitismus in diesen Kontexten sind bislang in Deutschland kaum untersucht worden. Aufgrund der bundesländerspezifischen institutionellen, rechtlichen und gesellschaftlichen Bedingungen der Polizeiarbeit sind Studien relevant, in denen die Befunde systematisch in den jeweiligen Länderzusammenhang eingeordnet werden. Eine qualitative Herangehensweise ermöglicht die subjektiven und institutionellen Verständnisse von Antisemitismus zu analysieren und die polizeilichen Maßnahmen zu Schutz und Intervention zu rahmen. Ferner können jüdische Perspektiven auf die Interaktion mit der Polizei erhoben und analysiert werden. 

Das Ziel der vorliegenden Studie ist es, vertiefte Einsichten in die aktuellen polizeilichen Praktiken in der Wahrnehmung von und im Umgang mit Antisemitismus zu ermöglichen und spezifische (Schulungs-)Bedarfe zu identifizieren. Das Forschungsprojekt knüpft an bereits abgeschlossene Forschungsprojekte des Kompetenzzentrums für antisemitismuskritische Bildung und Forschung und der FH Potsdam zu Antisemitismus im Bildungswesen und an Gedenkstätten. 

Ansprechpartnerin: hoppe@zwst-kompetenzzentrum.de 

Das Kompetenzzentrum ist Partner im Kompetenznetzwerk Antisemitismus