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Podiumsgespräch zur Publikation der Unterrichtsmaterialien „Antisemitismus? Gibt’s hier nicht. Oder etwa doch?“ zum Umgang mit Antisemitismus in der Schule 

14. November 2022 @ 15:00 - 17:00

Podiumsgespräch zur Publikation der Unterrichtsmaterialien „Antisemitismus? Gibt’s hier nicht. Oder etwa doch?“ zum Umgang mit Antisemitismus in der Schule 

Ort: Digital

Anmeldung: Keine Anmeldung erforderlich, das Podiumsgespräch kann live bei YouTube verfolgt werden.

Antisemitismus zeigt sich in der gesamten Gesellschaft als Gewalt, die Jüdinnen_Juden tagtäglich erleben – nicht zuletzt auch in der Schule, wie jüngste Studien des Kompetenzzentrums belegen. Mit unserem gemeinsam mit dem German Desk der ISHS Yad Vashem entwickelten Unterrichtsmaterial bieten wir Lehrkräften die Möglichkeit, Antisemitismus mit ihren Schüler*innen zu thematisieren. Die begleitende Handreichung fördert jene themenbezogenen (Selbst-)Reflexionsprozesse, die Lehrkräfte vor der Anwendung des Materials selbst durchlaufen sollten, um als pädagogisch Verantwortliche zu einen angemessenen Umgang mit Antisemitismus zu finden. Denn Antisemitismus in der Schule ist eine systemische Herausforderung, an der alle Akteur*innen beteiligt sind und die nicht auf Schüler*innen ausgelagert werden darf.

Anlässlich der Publikation der Unterrichtsmaterialien sprechen unsere Kolleginnen Romina Wiegemann und Beate Klammt mit Dr. Noa Mkayton von der ISHS Yad Vashem und Deborah Hartmann vom Haus der Wannseekonferenz über die Entwicklungsgeschichte der Materialien, Zielsetzungen und Prinzipien, die sie bei der Konzeption begleitet haben, ebenso wie über die Erfahrungen aus den Fortbildungen mit Lehrkräften zum Unterrichtsmaterial. Wir freuen uns, dass wir mit Dr. Tanja Kinzel (Bundesverband RIAS e.V.eine ausgewiesene Expertin als Moderatorin gewinnen konnten und sind auch gespannt auf den einleitenden Austausch zwischen unserer Leiterin Marina Chernivsky und der Antisemitismusbeauftragten der Europäischen Kommission, Katharina von Schnurbein.

Die Handreichung und die Materialien „‚Antisemitismus? Gibt’s hier nicht. Oder etwa doch?’ Unterrichtsmaterialien zum Umgang mit Antisemitismus“ wurden im Rahmen des Projekts Speak Up erstellt, welches vom „Rights, Equality and Citizenship Programme“ of the European Union und der Aktion Deutschland Hilft gefördert wurde.

Zu den Unterrichtsmaterialien:

Die gemeinsame Veröffentlichung „‚Antisemitismus? Gibt’s hier nicht. Oder etwa doch?’ Unterrichtsmaterialien zum Umgang mit Antisemitismus“ ist die erste Kooperation in der Materialentwicklung vom Kompetenzzentrum für Prävention und Empowerment und der International School for Holocaust Studies Yad Vashem, Jerusalem. Die Materialien sind geeignet für Lernende ab 13 Jahren.
Auch wenn sich Multiplikator*innen aus der schulischen Bildung zunehmend für Angebote antisemitismuskritischer Bildungsarbeit interessieren, bestehen oftmals Unsicherheiten in der qualitativen Beurteilung von Fortbildungen und Materialien vor dem Hintergrund der jeweiligen institutionellen und individuellen Bedarfe. Zudem ist oft unklar, wo die zur Verfügung stehenden Bildungsmaterialien im Rahmen der Lehrpläne zum Einsatz kommen können. Die pädagogische Auseinandersetzung mit Shoah und Nationalsozialismus an Schulen liefert häufig einen eher assoziativen Rahmen für die Behandlung einer Bandbreite gesellschaftlich aktueller Themen. Selten aber findet eine Auseinandersetzung mit aktuellem Antisemitismus statt. Wenn überhaupt, so wird dieser lediglich als eine Diskriminierungsform unter vielen behandelt. Gleichzeitig berücksichtigt der Unterricht über die Shoah die Gefahr der Reproduktion zeitgenössischer antisemitischer Darstellungen oft nicht ausreichend bzw. wird verabsäumt, ihr entgegenzuwirken. Die ausschließliche Thematisierung von Antisemitismus im Kontext der NS-Zeit kann dazu führen, aktuelle Formen alltäglicher antisemitischer Diskriminierung zu unterschätzen oder gar zu bagatellisieren. In der Handreichung werden konkrete Fallbeispiele als zentrale Quelle verwendet. Dies ist die Basis, von der ausgehend der Versuch einer kontextbezogenen Einordnung von antisemitischen Situationen unternommen wird. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Verbindungslinien zwischen Shoah und Antisemitismus, sowie der Notwendigkeit, über entsprechende Verknüpfungen weiter nachzudenken. Dabei soll auch ein Angebot zur Reflexion von Antisemitismus als gesamtgesellschaftliches Phänomen gemacht werden, um Lehrende und Lernende darin zu unterstützen, antisemitische Einstellungen sowohl kognitiv als auch emotional einzuordnen.

Details

Datum:
14. November 2022
Zeit:
15:00 - 17:00