„Lernen aus der Geschichte?“

Ein Bildungs- und Beratungsprogramm zum Umgang mit Antisemitismus bei Geschichtsvermittlung und NS-Gedenkstättenbesuchen

„Lernen aus der Geschichte?“

Seit ihrem Einzug in deutsche Schulcurricula bildet die Holocaust Education als pädagogische Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und der Shoah einen Lerngegenstand, mit dem eine Fülle von Zielstellungen und Erwartungen verknüpft wird.

Über die Vorstellung eines „Lernens aus der Geschichte“ herrscht in diesem Spannungsfeld weitgehender Konsens. Speziell bezogen auf die Prävention von gegenwärtigem Antisemitismus ist der historische Zugang wichtig, aber nicht hinreichend. Den ambivalenten Erwartungen oder unbehaglichen Emotionen, die den Blick auf die Geschichte häufig prägen, wird damit kaum Rechnung getragen. Erfahrungen aus der Bildungs- und Beratungsarbeit, aber auch aus Studien (z.B. Bernstein 2018/2020 und Chernivsky/Lorenz 2020) weisen dabei deutlich daraufhin, dass Antisemitismus gerade im Kontext von Geschichtsvermittlung und Gedenkstätten oft in Erscheinung tritt.

Das Bildungs- und Beratungsprogramm „Lernen aus der Geschichte?“ ist als Training konzipiert und rückt den pädagogischen Umgang mit der Wirkungsgeschichte des Nationalsozialismus in den Fokus. Dabei spielen fachdidaktische Überlegungen der Geschichtsvermittlung und Antisemitismusprävention eine zentrale Rolle. Der vielfach erprobte ACT Ansatz stellt hierfür die methodische Grundlage dar. „Lernen aus der Geschichte?“  Das Training richtet sich speziell an Lehrer*innen aus einschlägigen Fachrichtungen (z. B. Geschichte, Religion, Ethik, Politik, Deutsch) und darüber hinaus an alle Lehrkräfte, die NS-Gedenkstättenbesuche begleiten.

Als Training konzipiert umfasst das Programm 3 Module mit insgesamt 6 Schulungstagen. Eine reduzierte Zahl an Fortbildungstagen ist nach Absprache möglich. Vorbereitung auf Gedenkstättenbesuche und Nachbereitung historischer Veranstaltungen stehen dabei ganz besonders im Fokus.