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Workshop „Antisemitismus als Erfahrung und Phänomen“
16. Juni 2023 @ 10:15 – 16:30
Ort: Online
Anmeldung: Die Veranstaltung ist nicht öffentlich. Eine Anmeldung ist leider nicht möglich.
Das Christentum hat den Antisemitismus wesentlich beeinflusst. Die im christlichen Antijudaismus verwurzelten wirkmächtigen judenfeindlichen Traditionen waren und sind bis heute Bestandteil des modernen Antisemitismus und seiner unterschiedlichen Erscheinungsdimensionen.
Schon aus den alltäglichen Erfahrungen von Jüdinnen_Juden ist eines ohnehin klar: Die deutsche Gegenwartsgesellschaft ist nach wie vor maßgeblich von Antisemitismus geprägt. Als Deutungsangebot zur Erklärung gegenwärtiger Krisen, als Ausdrucksmittel der politischen Kunst oder als akademischer Streit über die deutsche Erinnerungskultur begegnen uns antisemitische Versatzstücke allerorten. Gerade in der Schule, so haben jüngst mehrere Studien gezeigt (vgl. Chernivsky/ Lorenz/ Schweitzer 2020; vgl. Bernstein 2018 u. 2020) offenbart sich Antisemitismus als systemische Herausforderung und bleibt dennoch oftmals unbearbeitet. Leitend für das pädagogische Handeln im Umgang mit Antisemitismus sollte dabei ein selbstreflexiver Zugang sein, der stets die Perspektive Betroffener miteinbezieht. Ein solches Verständnis von Antisemitismus umfasst eine Reflexion der eigenen Involviertheit ebenso, wie die der gesellschaftsstrukturierenden Funktionsweise des Antisemitismus. Der Workshop steht allen interessierten Studierenden offen.
Der Tagesworkshop wird in Kooperation mit der Basisgruppe The*logie an der Universität Göttingen umgesetzt.
Referent*innen: Lea Güse und Alexander Vasmer (Kompetenzzentrum)