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Blockseminar »Diversitätsorientierung in Schule, Kita, Jugend- und Sozialarbeit« (Praxisstelle PW)

3. Mai 4. Mai

Blockseminar »Diversitätsorientierung in Schule, Kita, Jugend- und Sozialarbeit«

Daten: 
1. Modul: 12./13.04.2024
2. Modul: 03./04.05.2024 
3. Modul: 31.05./01.06.2024
4. Modul: 21./22.06.2024 
5. Modul: 12./13.07.2024

Ort: Friedrich Schiller Universität Jena  

Anmeldung: Das Angebot richtet sich an Studierende der Erziehungswissenschaften, sowie Studierende mit Lehramtsoption. Die Anmeldung erfolgt über Friedolin, die Seminarverwaltung der FSU.  Diskriminierungsverhältnisse (wie Antisemitismus, Rassismus, Sexismus, …) sind strukturell und institutionell tief in der Gesellschaft verankerte Gewaltmechanismen. Um ihnen entgegenwirken zu können ist es von zentraler Bedeutung diese Realität anzuerkennen. Nicht selten steht die Wahrnehmung und Deutung diskriminierender Handlungen und Ereignisse seitens Betroffener in starkem Kontrast zu derjenigen von Angehörigen der Mehrheitsgesellschaft, wobei den Betroffenen ihre Erfahrung und Einordnung abgesprochen wird. Dies führt zu sekundärer Diskriminierung Betroffener und zur Aufrechterhaltung ebenjener Diskriminierungsverhältnisse.
Deshalb ist es unabdingbar, dass Professionelle in pädagogischen Berufen sowie in der Jugend- und Sozialarbeit lernen in der Praxis mit Diskriminierung umzugehen und dabei eine diversitätssensible Haltung einzunehmen. In diesem Kontext spielen auch Themen wie Integration und Inklusion im Sinne einer Teilhabekultur eine zentrale Rolle.  
Das Seminar bietet die Möglichkeit, sich intensiv und umfassend mit den genannten Themenfeldern auseinanderzusetzen und zielt auf die Entwicklung und Einübung diskriminierungskritischer Haltungen sowie praxisrelevanter Kompetenzen im Umgang mit Diversität in der Schule, anderen pädagogischen Einrichtungen sowie der Jugend- und Sozialarbeit. Die daraus resultierenden Fragen, Anliegen und Bedarfslagen der Teilnehmenden stehen dabei im Mittelpunkt.

DIE SEMINARMODULE  

  • leiten individuelle Reflexionsprozesse an,  
  • bieten Raum für Austausch und Praxisanalyse,   
  • geben Einblicke in den aktuellen Stand der Forschung und Praxis zu Diskriminierungskritik und diversitätsorientierter Bildung und Erziehung  
  • befähigen zum kritischen Umgang mit gesellschaftlichen Ungleichwertigkeitsstrukturen, insbesondere zum Erkennen aktueller Formen von Rassismus und Antisemitismus  
  • geben Orientierung bei aktuellen Diskursen,  
  • begleiten bei der Entwicklung von tragfähigen Handlungskonzepten und Antidiskriminierungsstrategien für die pädagogische und erzieherische Praxis.  

Die Veranstaltung versteht sich nicht als Empowerment-Angebot für Menschen mit Diskriminierungserfahrungen.  

CURRICULUM  

Die inhaltliche Schwerpunktsetzung der einzelnen Module ist bedarfsorientiert und gruppenbezogen. Der thematische Fokus bleibt erhalten, aber die Seminarleitung hält sich und den Teilnehmenden die Möglichkeit offen, dringenden Praxisfragen und Anliegen zu folgen und sie ins Curriculum zu integrieren.   

  1. Modul: Was ist Diversität? Dimensionen von Diversität  
  2. Modul: Was ist Diskriminierung? Mechanismen, Funktionen, Umgangsstrategien  
  3. Modul: Ungleichheitsverhältnisse sowie gruppenbezogene Abwertung, u.a. diskriminierende Sprache  
  4. Modul: Hass- und Strukturphänomene am Beispiel von aktuellem Antisemitismus  
  5. Modul: Leitfaden für Diversitätsorientierung im schulischen Kontext, Prävention und Intervention  

ANSATZ   

Das Seminar basiert auf zwei einschlägigen Ansätzen. Der projekteigene Dialogische Reflexionsansatz (Chernivsky, Perspektivwechsel 2014) sowie der Anti-Bias-Ansatz (Derman-Sparks 1980) stellen hierfür die inhaltliche und methodische Grundlage dar. Die dialogische Ausrichtung der Fortbildungsmodule macht diese zu einem innovativen und wirkungsvollen Analyse- und Handlungskonzept. Überlegungen zu spezifischer Prävention sowie reaktive Interventionsverfahren und Krisenmanagement nach Vorfällen sind ebenfalls Teil des Programms. Gruppendynamische Interaktionsformen im Seminarraum haben einen hohen Stellenwert und beinhalten zum Teil Elemente der Beratung und Supervision entlang der Fragen und Anliegen der Teilnehmenden. Im Seminar kommen u.a. folgende Methoden zum Einsatz: Gruppenarbeit, Aufstellungen, Thesendiskussionen, kollegiale Fallberatung, systemische Praxisanalyse(n).   

Die Fortbildung ist eine Kooperation des Kompetenzzentrums für antisemitismuskritische Bildung und Forschung im Rahmen des Projekts »Perspektivwechsel – Praxisstelle Thüringen« und der Friedrich Schiller Universität in Jena.

Referent*innen: Judith Steinkühler und Sascha Wagner (Kompetenzzentrum)