Ringvorlesung
Geschichte und soziale Arbeit
Perspektiven für eine geschichtssensible soziale Arbeit
- 23.02.2024
Datum: WS und SS 2022/23: S.u., immer Montags 16:30 – 18:00 Uhr
Ort: Livestream
Anmeldung: Die Veranstaltung ist abgeschossen.
Geschichte ist sinnstiftend. Geschichtsbilder und Geschichtsverständnisse wirken transgenerational weiter und bilden die Grundlage für individuelle und gesellschaftliche Orientierungen. In Bezug auf Soziale Arbeit ergibt sich zum einen eine professionshistorische Dimension: Wie begründen sich Selbstverständnisse und Angebote Sozialer Arbeit im Hinblick auf die Geschichte der Disziplin? Zum anderen ergibt sich daraus eine gesellschaftliche Dimension: Soziale Arbeit handelt und wirkt in Gegenwartsverhältnissen einer postnationalsozialistischen und postmigrantischen Gesellschaft und formt diese aktiv mit. Welche Relevanz und Bedeutung birgt die Involviertheit der Profession in die deutsche Gewaltgeschichte für die Ausgestaltung der Sozialen Arbeit? Die Sensibilisierung für die Wirkungsgeschichte des Nationalsozialismus und der Shoah mit ihren Leerstellen, Brüchen, Kontinuitäten und Aktualisierungen könnte gegenwärtig als Professionsaufgabe verstanden werden. Mit dieser Ringvorlesung wollen wir zur Reflexion über Perspektiven einer geschichtssensiblen Sozialen Arbeit beitragen und durch Vorträge und Gespräche auf die Bedeutung von Geschichte(n) für die Gegenwart Sozialer Arbeit aufmerksam machen.
28.11.2022 – Mit Zwang und Beschämung zur ‚sozialistischen Persönlichkeit‘ – Eine kritische Auseinandersetzung mit der Rolle der Spezialheime im Jugendhilfesystem der DDR und dem Stand ihrer Aufarbeitung — Alexandra Schmidt-Wenzel (FH Potsdam)
12.12.2022 – Die Geschichte und Gegenwart der jüdischen Sozialarbeit — Aron Schuster (Direktor der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland e.V.)
23.01.2023 – Kritische Analyse der gewaltvollen pädagogischen Theorie von Hermann Nohl — Claus Melter (Fachhochschule Bielefeld)
17.04.2023 – Geschichte(n) der Migrationsgesellschaft und das Feld der Sozialen Arbeit — Aysun Doğmuş (Universität der Bundeswehr Hamburg)
15.05.2023 – Antiromaismus/Antisintiismus: Geschichte, Kontinuitäten, Diskriminierungsrealitäten und die Rolle der Sozialen Arbeit — Leah Carola Czollek (Institut Social Justice und Radical Diversity) und Hamze Bytyçi (RomaTrial)
12.06.2023 – Kontinuitäten und Auswirkungen deutscher Gewaltgeschichte(n) in der Sozialen Arbeit am Beispiel des Antisemitismus — Marina Chernivsky (Kompetenzzentrum für Prävention und Empowerment) und Friederike Lorenz-Sinai (Fachhochschule Potsdam)
03.07.2023 Die Thematisierung der Shoah in frühkindlicher Bildung und Erziehung – Eine antisemitismuskritische Perspektivierung — Romina Wiegemann (Kompetenzzentrum für Prävention und Empowerment)
Eine Veranstaltung des Kompetenzzentrums für Prävention und Empowerment und der Fachhochschule Potsdam.
Programmleitung: Marina Chernivsky (Kompetenzzentrum), Friederike Lorenz-Sinai und Gudrun Perko (Fachhochschule Potsdam)
Kooperation: